Prüfungsausschuss schließt Ausschreibungsverfahren ab – Hauptversammlung 2026 soll Big-Four-Rotation nach EU-Höchstdauer-Regelung beschließen, frühe Transition-Planung sichert Unabhängigkeitsanforderungen.
Daimler Truck Holding AG steht vor einem regulatorisch bedingten Prüferwechsel: KPMG erreicht 2026 die maximale Mandatsdauer nach EU-Verordnung 537/2014. Der Konzern-Aufsichtsrat reagiert mit frühzeitiger Nachfolgeplanung und will den Aktionären 2026 PricewaterhouseCoopers als neue Prüfungsgesellschaft ab Geschäftsjahr 2027 zur Abstimmung vorlegen.
Der Prüfungsausschuss organisierte ein strukturiertes, diskriminierungsfreies Ausschreibungsverfahren nach geltenden EU-Standards. Die bewusst frühe Initiierung – zwei Jahre vor tatsächlichem Mandatsstart – schafft ausreichend Vorlauf für komplexe Übergangsszenarien. Diese Extended-Timeline adressiert typische Herausforderungen bei Konzernprüfungen: Neue Wirtschaftsprüfer benötigen umfangreiche Einarbeitungsphasen für Geschäftsmodell-Verständnis, Risiko-Assessment und interne Kontrollsystem-Analyse. Bei globalen Konzernen wie Daimler Truck mit multiplen Tochtergesellschaften, Joint Ventures und komplexen Finanzierungsstrukturen erstreckt sich dieser Knowledge-Transfer oft über 12-18 Monate.
Die proaktive Planung gewährleistet zudem Compliance mit Unabhängigkeitsvorschriften: Cooling-off-Perioden, Interessenkonflikts-Checks und andere Governance-Requirements können frühzeitig verifiziert werden, bevor die Hauptversammlung den formellen Beschluss fasst. Der Fall illustriert die praktische Umsetzung europäischer Prüferrotations-Mechanismen, die nach Wirecard und anderen Skandalen implementiert wurden, um durch periodischen Perspektivwechsel die Prüfungsqualität zu sichern.





