Eine Befragung von 200 Beschäftigten zeigt Bereitschaft zur vollständigen Bürorückkehr bei entsprechender Gehaltskompensation. Die Mehrheit erwartet moderate Aufschläge zwischen fünf und zehn Prozent.
Der Personaldienstleister Robert Half ermittelte in einer exklusiven Erhebung für Bloomberg News bemerkenswerte Flexibilität unter Bankenmitarbeitern. Etwa drei Viertel der Befragten signalisierten Bereitschaft zur Aufgabe hybrider Arbeitsmodelle, sofern Arbeitgeber dies finanziell honorieren. Lediglich 13 Prozent lehnten kategorisch ab, während ein Zehntel bereits vollständig in Präsenz arbeitet.
Die geforderten Kompensationen streuen beachtlich: Sechs Prozent würden bereits bei unter fünf Prozent Aufschlag zustimmen. Die Mehrheit von 44 Prozent veranschlagt fünf bis zehn Prozent als angemessen, während 37 Prozent zehn bis zwanzig Prozent erwarten. Nur 14 Prozent halten über zwanzig Prozent für erforderlich.
Philipp Weingart, Managing Director bei Robert Half, interpretiert die Daten als Signal wachsender Rückkehrbereitschaft in der Finanzdienstleistungsbranche - allerdings mit klaren monetären Erwartungen seitens der Belegschaften.
Während Institute wie Deutsche Bank und Oldenburgische Landesbank Homeoffice-Regelungen verschärften, signalisierten Personalverantwortliche bei Helaba und DZ Bank im Sommer Kontinuität bestehender hybrider Modelle. Die pandemiebedingte Transformation der Arbeitsorganisation bleibt damit in vielen Häusern bestehen.
Für Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung liefert die Studie Orientierung bei eigenen Arbeitsmodell-Diskussionen. Die Bereitschaft zur Präsenzarbeit korreliert offenbar stark mit finanzieller Kompensation - ein Faktor, den Kanzleien bei Regelungsanpassungen berücksichtigen sollten. Die Bandbreite geforderter Aufschläge deutet auf individuelle Bewertungen von Flexibilitätsverlusten hin, was für differenzierte Vergütungsansätze statt pauschaler Lösungen spricht.