CFO-Umfrage: Investitionspaket verpufft wirkungslos – Exodus beschleunigt sich

blog main image
October 29, 2025
29.10.2025
2 Minuten Lesezeit

Deloitte-Survey dokumentiert 56-Prozent-Null-Effekt-Erwartung – Produktionsstandort-Anteil kollabiert von 77 auf 28 Prozent binnen zwei Jahren, Asien-Pivot intensiviert sich.

Fiskalpaket überzeugt Finanzchefs nicht

Eine Deloitte-Befragung von 171 CFOs (11. September bis 2. Oktober) offenbart: 56 Prozent deutscher Unternehmen erwarten vom Infrastruktur-Verteidigungs-Investitionspaket keinen spürbaren Effekt. Im verarbeitenden Gewerbe steigt die Skepsis auf 74 Prozent. Lediglich 14 Prozent branchenübergreifend kalkulieren direkte Vorteile. Die Kluft zwischen Mittelstand und Konzernen: Nur 39 Prozent kleinerer Firmen sehen positive Impulse, während 55 Prozent der Großunternehmen mindestens indirekte Benefits erwarten. "Öffentliche Investitionen sind ein gutes Signal, aber ganz offensichtlich noch zu unkonkret für die CFOs", konstatiert Markus Seeger, Director im Deloitte CFO Program. "Auch die Unternehmen selbst müssen die massiven transformatorischen Herausforderungen aktiv angehen."

Wertschöpfungs-Migration erreicht kritische Schwelle

Standortbewertungen verschlechterten sich für 55 Prozent – Maschinenbau mit 77 Prozent Negativtrend führend. Geopolitische Turbulenzen steigerten Deutschland-Attraktivität nur für 27 Prozent. Kritischster Datenpunkt: Binnen 24 Monaten sinkt Headquarter-Verankerung von 85 auf 47 Prozent. Verarbeitendes Gewerbe registriert Produktionsstandort-Kollaps von 77 auf 28 Prozent. Innovationszentrum-Status fällt von 46 auf 24 Prozent – einzige Ausnahme: Tech-Branche stabilisiert bei 56 Prozent. Es drohe substanzielle Wertschöpfungs-Abwanderung ohne Attraktivitäts-Reversal, analysiert Dr. Alexander Börsch, Deloitte-Chefökonom.

Süd- und Südostasien profitieren vom Deutschland-Rückzug

Automobilhersteller bewerten zu 46 Prozent Indien attraktiver, Maschinenbau richtet zu 40 Prozent Fokus auf Südostasien. Lediglich 16 Prozent diagnostizieren retrospektiv Deutschland-Unterinvestition. Automobil- plus Tech-Sektor hätten präferiert Auslands-Exposure früher ausgebaut (40 beziehungsweise 44 Prozent). Der antizipierte Standort-Rückzug fungiere als Alarmsignal für dringend erforderliche Trendumkehr, bilanziert Börsch.