Gurman: Apple setzt bei Siri auf Gemini-Fundament

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November 4, 2025
04.11.2025
2 Minuten Lesezeit

20-Milliarden-Dollar-Suchvertrag ebnet Google Weg zu Custom-LLM-Deal – Nutzer sollen Google-Herkunft nicht erkennen, rollout verzögert sich auf 2026.

Suchmaschinendeal öffnet Tür für KI-Kooperation

Bloomberg-Insider Mark Gurman enthüllt: Apple wählt Googles Gemini nach internem Bieterwettstreit als Basis für die nächste Siri-Generation. Anthropics Claude, ebenfalls im Rennen, unterlag. Die Entscheidung fiel laut Gurman nicht primär technisch – vielmehr spielte die existierende kommerzielle Beziehung eine Schlüsselrolle: Google zahlt Apple jährlich mindestens 20 Milliarden Dollar für den Standard-Suchmaschinen-Status auf iOS-Devices. Ein kartellrechtliches Urteil stützte kürzlich diese Vereinbarung. Google wird ein maßgeschneidertes Gemini-Modell auf Apples proprietären KI-Cloud-Servern deployen – eine "Custom Model"-Implementierung, die sich fundamental von der offenen ChatGPT-Integration unterscheidet. Bei letzterer können Nutzer bewusst OpenAIs Service aktivieren; Google-Schnittstellen für Gemini oder Claude sind zwar geplant, aber die Kern-Siri-Infrastruktur bleibt Google-Technologie – ohne explizite Nutzer-Kommunikation.

Apple verschleiert technologische Abhängigkeit

Gurman betont: Apple wird nicht offenlegen, dass Siri auf Google-Basis läuft. Die Nutzeroberfläche soll Apple-typisch bleiben, keine "Flutung mit Google-Diensten und Gemini-Funktionen wie unter Android" erfolgen. Die Strategie zielt darauf ab, moderne LLM-Capabilities zu liefern, ohne Apples Brand-Identität zu verwässern.

Interne Krise treibt Outsourcing-Strategie

Der Gemini-Deal reflektiert anhaltende Apple-Intelligence-Probleme: Kontinuierliche Personalabgänge in Führungspositionen, technische Rückstände gegenüber GPT-5, Claude 4.5 und Gemini selbst. Apples eigene Modelle schaffen offenbar nicht den Sprung zur Wettbewerbsfähigkeit – externe Unterstützung wird unausweichlich. Der Rollout bleibt fragmentiert: Frühjahr 2026 bringt zunächst kontextsensitive Assistenz mit App-Steuerung und Screen-Content-Analyse – trotz interner Skepsis. Die vollständig LLM-getriebene "Gemini-Siri" kommt womöglich noch später, es sei denn, Cupertino forciert Tempo. Apple kommunizierte zuletzt hohe KI-Budgets und Akquisitionsbereitschaft – konkrete M&A-Targets wurden nicht genannt.