Bildverarbeitungs-Spezialist beendet Prüfermandat konfliktfrei nach mehrjährigem Auswahlverfahren – Starke Q3-Zahlen können Aktienkurs nicht stützen.
Der NASDAQ-notierte Bildverarbeitungs-Spezialist Cognex Corporation gab am Montag bekannt: KPMG LLP wird ab dem Geschäftsjahr 2026 neuer Wirtschaftsprüfer. Grant Thornton LLP, der bisherige Prüfer, führt noch die Jahresabschlussprüfung für 2025 durch. Die KPMG-Auswahl erfolgte nach einem mehrjährigen Evaluierungsprozess im Rahmen einer planmäßigen Prüferrotation. Der Prüfungsausschuss betrachtete dabei mehrere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die endgültige Mandatsvergabe steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen KPMG-internen Annahmeprozesse und der Unterzeichnung des Prüfungsvertrags.
Cognex legte Wert auf eine detaillierte Darstellung der Trennung: Alle Prüfungsberichte von Grant Thornton für 2023 und 2024 waren uneingeschränkt – keine negativen Vermerke, keine Einschränkungen beim Prüfungsumfang oder bei den Rechnungslegungsgrundsätzen. Die Pflichtmitteilung an die SEC dokumentiert zudem: Es gab keine Meinungsverschiedenheiten oder meldepflichtige Ereignisse während 2023, 2024 und bis zum 29. Oktober 2025. Zusätzlich stellte Cognex klar: Weder das Unternehmen noch andere Vertreter haben KPMG in denselben Zeiträumen zu Rechnungslegungsfragen oder Prüfungsthemen konsultiert. Grant Thornton wurde aufgefordert, der SEC ein Bestätigungsschreiben zu senden, das als Anhang zum Formular 8-K vorliegt.
Parallel zu dieser Meldung veröffentlichte Cognex seine Q3-2025-Zahlen, die die Analystenerwartungen übertrafen: Bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,33 Dollar (erwartet: 0,29 Dollar), Umsatz von 277 Millionen Dollar (erwartet: 261,79 Millionen Dollar). Trotz dieser positiven Überraschung gab die Aktie nach der Veröffentlichung nach. Die Analysten bleiben unterschiedlich positioniert: UBS hält an ihrer "Buy"-Empfehlung mit einem Kursziel von 58 Dollar fest und sieht Potenzial für eine Verdopplung des Gewinns je Aktie gegenüber dem 2024er-Wert von 0,73 Dollar. KeyBanc behält ebenfalls "Overweight" mit einem Kursziel von 50 Dollar bei, trotz der jüngsten Kursschwäche. Der Kursrückgang wurde durch den Q4-Ausblick ausgelöst, der bei einigen Investoren Zweifel an den vorläufigen Management-Prognosen für 2026 weckte.





