29. Ausgabe des EY-Entrepreneur-Award würdigt Futrue, VEKA, NEURA und Werner & Mertz – Klatten-Ehrenpreis für UnternehmerTUM-Gründung, Reger vertritt Deutschland bei World Entrepreneur 2026.
Die Big-Four-Gesellschaft EY vergab ihren renommiertesten deutschen Wirtschaftspreis Anfang November in vier Kategorien. Eine siebenköpfige Expertenjury unter Leitung von DÜRR-DENTAL-Vorstandschef Martin Dürrstein evaluierte Kandidaten nach Unternehmergeist, Unternehmenszweck, Wachstumspotenzial und gesellschaftlicher Wirkung. In der Kategorie Innovation siegte Dr. Clemens Fischer mit seiner Futrue GmbH aus Gräfelfing. Das Unternehmen operiert mit unkonventioneller Struktur: Statt zentralisierter Hierarchie führt Fischer über 20 autonome Einheiten mit jeweils unter 180 Beschäftigten, die gemeinsam mehr als 90 Medikamentenzulassungen akkumulierten.
Elke und Andreas Hartleif erhielten die Familienunternehmer-Auszeichnung für ihre VEKA AG aus Sendenhorst. Das Ehepaar transformierte einen regionalen Kleinbetrieb zum globalen Marktführer für PVC-Fenster- und Türsysteme. Bereits Anfang der 1990er Jahre – weit vor regulatorischem Druck – installierte VEKA Europas größte Altfenster-Recyclinganlage. Heute beschäftigt die Gruppe über 7.000 Menschen an 54 Standorten. David Reger von NEURA Robotics aus Metzingen gewann die Startup-Kategorie. Seine 2019 gegründete Firma produziert lernfähige Roboter mit kognitiven Fähigkeiten – darunter den humanoiden 4NE1, die erste serienreife menschenähnliche Maschine aus europäischer Entwicklung. Die firmeneigene KI-Plattform "AURA" ermöglicht intuitive Mensch-Maschine-Kooperation. Reger wird Deutschland beim globalen World-Entrepreneur-Wettbewerb repräsentieren.
Reinhard Schneider von Werner & Mertz kassierte zwei Trophäen: Nachhaltigkeitspreis plus Publikumspreis. Sein Mainzer Unternehmen – bekannt durch die Frosch-Marke in 33 Prozent deutscher Haushalte – positioniert sich als Weltmarktführer für ökologische Reinigungsprodukte und treibt Kreislaufwirtschafts-Konzepte in Massenmarkt-Segmenten voran.
Den Ehrenpreis erhielt Susanne Klatten, Aufsichtsratsmitglied bei BMW und ALTANA sowie Gründerin der Beteiligungsfirma SKion. Die Jury würdigte besonders ihre Gründung von UnternehmerTUM, Europas größtem Innovationszentrum, das jährlich über 50 Tech-Startups hervorbringt. Ihre SKala-Initiative förderte hundert soziale Organisationen. EY-Geschäftsführungschef Henrik Ahlers betonte: Unternehmer müssten täglich zwischen kurzfristigen Marktanforderungen und langfristigen Zielen jenseits finanzieller KPIs balancieren. ODDO-BHF-CEO Philippe Oddo, dessen Finanzgruppe als Programmpartner fungiert, hob die Vorbildfunktion der Laureaten hervor. Die Münchner Wappenhallen-Zeremonie wurde von Journalistin Judith Rakers moderiert, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hielt die Eröffnungsrede.





