Big-Four-Thron gesichert: PwC erreicht 3,3-Milliarden-Meilenstein

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October 28, 2025
29.10.2025
3 Minuten Lesezeit

Steuerberatung treibt mit 11,9 Prozent Plus das Wachstum – Consulting dreht nach Vorjahreskrise ins Plus, Prüfungsgeschäft schwächelt trotz DAX-Rekord von 18 Mandaten.

Tax & Legal als Performance-Champion

Der stärkste Geschäftsbereichs-Performer: Tax & Legal Solutions expandierte um 11,9 Prozent auf 687,7 Millionen Euro. Geopolitische Handelskonflikte katalysierten Nachfrage nach Zoll- und Einfuhrbeschränkungs-Beratung. Parallel boomte Beratung zu indirekten Steuern, Verrechnungspreisen und grenzüberschreitenden Transaktionsrechtsfragen angesichts verschärfter Regulatorik. Diese Performance kontrastiert mit Assurance Solutions: Der Bereich schrumpfte nominal um 0,9 Prozent auf 908,4 Millionen Euro – allerdings nach Umgliederung von 60-Millionen-Euro-Aufträgen ins Consulting. Bereinigt wäre Assurance um 6,0 Prozent gewachsen, dennoch unter Vorjahres-Boom von 12,5 Prozent.

DAX-Dominanz mit Beigeschmack

PwC prüft 45 Prozent aller DAX-Unternehmen – 18 Mandate, Big-Four-Höchstwert. Der Bayer-Mandatsgewinn kompensierte den Allianz-Verlust, zudem profitierten die Prüfer von DAX-Umschichtungen: Gea Group und Scout24 stiegen auf, Sartorius ab. Beiersdorf kam neu hinzu. Doch Schatten werfen die Baywa-Turbulenzen: Der krisengeplagte Agrarkonzern schreibt das Mandat neu aus, obwohl PwC bis 2030 prüfberechtigt wäre. Hintergrund: Aufsichtsratskritik und ein Apas-Verfahren zur 2023er-Prüfung, die PwC uneingeschränkt testiert hatte.

Consulting-Comeback nach Schockjahr

Die Beratungssparte – Vorjahr mit minus 1,9 Prozent geschockt – sprang auf plus 10,8 Prozent (1,616 Milliarden Euro). Bereinigt um die Assurance-Umgliederung blieben 6,4 Prozent organisches Wachstum. Transformationsdruck durch Technologie-Disruption, geopolitische Volatilität und makroökonomische Unsicherheit befeuert Nachfrage nach Lieferketten-Resilienz, Nachhaltigkeits-, KI- und Cloud-Beratung sowie Geschäftsmodell-Innovation.

7,2-Prozent-Gesamtwachstum verteidigt Spitzenposition

Die konsolidierte Gesamtleistung erreichte 3,272 Milliarden Euro – plus 7,2 Prozent versus Vorjahres-4,2-Prozent. Diese Performance übertrifft mutmaßlich sämtliche Big-Four-Wettbewerber, die Zahlen noch nicht publizierten. KPMG – 2024 auf Rang 2 mit 2,595 Milliarden – müsste unrealistisch stark wachsen für Überholung. Global expandierte PwC moderater: Weltweit plus 2,7 Prozent auf 57 Milliarden US-Dollar – Deutschland outperformt signifikant. Die Belegschaft expandierte auf 15.529 (plus 2.551 Neueinstellungen, 125 Azubis), Partnerschaft auf 718. Trendence-Ranking positioniert PwC auf Platz 18 bei Wirtschaftswissenschafts-Absolventen – innerhalb Big Four nur hinter Deloitte. Deutschlandchefin Petra Justenhoven zeigt sich "vorsichtig optimistisch" für alle Geschäftsbereiche: "Unsere Ambition ist es, unsere Position als führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland weiter auszubauen."