Köppe und Scheufen verlassen Zumera für eigenständige Boutique – Fokus auf Unternehmenstransaktionen zwischen 5 und 50 Millionen Euro in acht Branchen.
Am Mittwoch eröffneten Philipp Köppe und Jannis Scheufen ihre Beratungseinheit Mind am Kurfürstendamm. Die beiden verließen Zumera, das sie vor zweieinhalb Jahren mitgegründet hatten, nachdem die ursprüngliche Boutique ihre Ausrichtung modifiziert hat. Zumera adressiert künftig größere Technologietransaktionen mit Wachstumsfokus, während Mind traditionelle Mittelstandsdeals bearbeitet. Der Firmenname symbolisiert analytische Tiefenschärfe: Köppe erläutert, man durchdringe Geschäftsmodelle fundamental und identifiziere präzise Wertschöpfungspunkte entlang der Leistungskette. Dieser Ansatz differenziere gegenüber standardisierten Beratungsprozessen etablierter Häuser.
Die fünfköpfige Startformation – zwei Partner, drei Analysten – soll mittelfristig auf zwanzig Professionals expandieren, abhängig von Projektvolumen. Mind bearbeitet Transaktionen in den Sektoren Software & Technologie, Medien & Werbung, B2B-Services, Bau und Infrastruktur, Healthcare, Energie, Chemie & Kunststoffe sowie Konsumgüter & Handel, wo beide Gründer etablierte Kontaktnetzwerke pflegen.
Während ihrer Zumera-Zugehörigkeit begleiteten die Gründer mehrere Mittelstandstransaktionen: Die Münchner Weiser GmbH wechselte Ende 2024 zu Goldbeck Services, die österreichische Dila-Gruppe (Aluminium-Fensterbau-Spezialist) wurde an Palo Capital verkauft, Ferro Duo (Recyclingtechnik für Stahl/Zement) erhielt Investment von Lafayette Mittelstand Capital. Eine weitere Hochbau-B2B-Transaktion steht kurz vor Verkündung.
Beide Berater trafen erstmals bei Carl Finance aufeinander, nachdem Scheufen Stationen bei BDO und Marquard & Bahls absolviert hatte. 2021 migrierten sie gemeinsam zu Saxenhammer, wo sie mit Felix Engelhardt eine Digital Unit aufbauten, bevor sie sich Februar 2023 als Zumera separerierten.
Der Launch erfolgt während intensiver Marktumstrukturierung: Torsten Denker und Nils Keller emigrierten von IMAP, Oliver Grigat transferierte von Oaklins zu Fortlane Partners, Moritz Schenck migrierte von Deloitte zu Taurus Advisory. Simultan proliferieren Spezialboutiquen – Interpath, CVT Partner (Hubert Barth), Oddo BHF (Andreas Bienert, Edward de Stigter) – während Dealvolumina stagnieren und Wettbewerbsintensität steigt.