DeepL führt Sondierungsgespräche mit potentiellen Beratern für einen möglichen Börsengang. Das Einhorn könnte bei einem Listing Bewertungen von bis zu fünf Milliarden Euro anstreben.
Das deutsche KI-Unternehmen hat laut Bloomberg Vorgespräche mit möglichen IPO-Beratern aufgenommen. Als potentieller Zeitrahmen gilt das kommende Jahr, wobei die USA als Börsenplatz favorisiert würden. DeepL äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Die Spekulationen erhielten bereits im August Nahrung, als das Unternehmen einen neuen Finanzvorstand installierte. Peter McDougall bringt IPO-Erfahrung mit: Von 2015 bis 2022 arbeitete er beim US-Softwareunternehmen Sprinklr und begleitete dort 2021 die New Yorker Börsennotierung.
Bei einem möglichen Listing peilt DeepL Bloomberg zufolge Bewertungen bis zu fünf Milliarden an. Die tatsächliche Valorisierung hänge jedoch von Investorennachfrage und Marktumfeld ab. Eine Finanzierungsrunde im Vorjahr hatte das Kölner Unternehmen mit rund zwei Milliarden Dollar bewertet. Die letzte publizierte Bilanz von 2022 zeigt nahezu verdoppelte Umsätze innerhalb von drei Jahren - von 29 auf 55,1 Millionen Euro. Aktuellere Geschäftszahlen liegen nicht vor.
Die Überlegungen seien weder bezüglich Timing noch Börsenplatz abgeschlossen, heißt es aus informierten Kreisen. Ob das Unternehmen tatsächlich den Gang aufs Parkett wagt, bleibt demnach offen.
Für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater könnten sich durch einen DeepL-Börsengang Mandate in der IPO-Begleitung ergeben. Die Bewertungsentwicklung vom Einhorn zur börsennotierten Gesellschaft erfordert intensive Prüfungs- und Beratungsleistungen, besonders bei grenzüberschreitenden US-Listings mit deren spezifischen Compliance-Anforderungen.