Eine umfassende Untersuchung von 2.900 Fertigkeiten zeigt, wie algorithmische Systeme verschiedene Berufsfelder transformieren. Buchhaltung rangiert unter den drei am stärksten betroffenen Bereichen.
Seit der Mazars-Forvis-Fusion im Juni 2024 operiert das transatlantische Prüfnetzwerk als "Network of Two". CEO Christoph Regierer zieht nach 16 Monaten positive Bilanz: Die Zwei-Partnerschafts-Struktur ermöglicht direkte und effiziente Entscheidungsfindung im Gegensatz zu Wettbewerbern mit vielen unabhängigen Landesgesellschaften. Die US-Präsenz expandierte dramatisch: Von rund 1.000 auf über 7.000 Mitarbeiter durch Forvis-Integration. Diese Abdeckung ermöglicht bessere Mandantenbetreuung – in jeder größeren US-Stadt ist Präsenz etabliert. Der Markt reagierte positiv: Ein großes deutsches familiengeführtes Unternehmen mit erheblichem US-Umsatzanteil wurde als Mandat gewonnen. Im Recruiting zeigen sich positive Effekte: Nachwuchskräfte bekunden großes USA-Interesse, auch erfahrene Partner werden durch internationale Karrieremöglichkeiten aufmerksam.
Das vergangene Geschäftsjahr markierte für Forvis Mazars den erstmaligen Überschritt der 300-Millionen-Euro-Schwelle bei simultaner Expansion der PIE-Mandate um nahezu ein Drittel. Primärer Wachstumsmotor: der Finanzdienstleistungssektor. Die Integration des BDO-Versicherungsteams verdoppelte das Segment schlagartig und etablierte Parität mit Big-Four-Wettbewerbern. Das Mandatsportfolio illustriert die Diversifikation: Barmenia-Gothaer – nach Fusion unter den zehn größten deutschen Versicherern – sowie Europäische Zentralbank im Bankenbereich und UBS Europe für Asset Management. Jenseits von Financial Services prüft Forvis Mazars im MDax Hella und im SDax Wacker Neuson. Regierer artikuliert Ambition auch für DAX-Mandate.
Zwei Sektoren dominieren die Consulting-Expansion: Das Gesundheitswesen verspricht aufgrund regulatorischer Dynamik substanzielles Potenzial. Parallel intensiviert Forvis Mazars Kapazitäten im Energiesektor für sowohl Beratungs- als auch Prüfungsleistungen. Mittelfristig plant das Netzwerk Outsourcing-Intensivierung durch globale Delivery-Plattformen in Europa, Asien und Nordafrika. Während Cybersecurity und Transaktionsberatung bearbeitet werden, priorisiert Forvis Mazars aktuell Restrukturierung angesichts geopolitischer Turbulenzen. Die EU-Omnibus-Intervention dämpfte Erwartungen bei Nachhaltigkeitsberichtsprüfung. Kurzfristige Wachstumsdynamik bleibt gedämpft, jedoch persistiert Nachfrage nach aufgebauten Spezialisierungen.
Die Branchendebatte konzentriert sich auf Private-Equity-Einstiege – exemplifiziert durch Grant Thorntons kürzliche Cinven-Partnerschaft. Regierer differenziert: Die Diskussion adressiere korrekt Lösungskompetenz, Internationalisierung und Technologisierung als Transformationsdimensionen. Jedoch warnt er vor Reduktionismus: "Private Equity plus KI" konstituiere keine automatische Transformation. Für Forvis Mazars fehlt aktuell Rationale für Finanzinvestoren-Beteiligung. Regierers Argumentation: "Wir sind schon da, wo viele Mitbewerber noch hinwollen." Das Netzwerk verfügt bereits über einheitliche globale IT-Infrastruktur, harmonisierte Delivery-Plattformen, standardisierte Audit-Lösungen und globales Client-Interface. Diese strukturelle Reife bleibe in nationalen Umsatz-Rankings unsichtbar, werde jedoch von Mandanten hochgeschätzt.